Vor einigen Tagen habe ich etwas gelesen, was mich sehr nachdenklich gemacht hat: Jemand war auf einen kranken Menschen neidisch.

Auf seinen Lebensmut, auf die Freunde, die dieser kranke Mensch hat. Er missgönnte ihm die Aufmerksamkeit und die Hilfe, die ihm zuteil wird. Das war so schlimm, dass diese Person es öffentlich als ANKLAGE schreiben musste!

Was bewegt Menschen dazu auf einen Todkranken neidisch zu sein?
Sollte dieser kranke Mensch nicht am Boden zerstört sein, weil er weiß, er evtl. sterben könnte?
Es darf anscheinend nicht sein, dass ein todkranker Mensch seine Tage genießt, … oder darf es das doch???

Warum wird es dem Kranken nicht gegönnt, leben zu wollen? Wieso ist so unbegreiflich, dass er nicht wie in kranker Hund in der Ecke leidet, sondern aktiv etwas tut?

Neid entsteht in den tiefsten Abgründen unserer Seele und es gibt viele Arten von Neid. Allerdings ist diese Art von Neid viel schlimmer.
Ist es nicht so, dass Derjenige, der neidisch ist, eher Hilfe bräuchte, als der Todkranke, der sein Leben genießt?
Leider kenne ich diesen Menschen nicht, denn sonst würde ich ihn fragen, warum er so neidisch reagiert. Was ihm fehlt in seinem Leben, dass er sich auf dieses Niveau begibt, anstatt sich mitzufreuen?
Ich habe es nur gelesen… Somit habe ich nicht das Recht, mich einzumischen.
Aber genau das sollten wir tun…
Auf das Verhalten aufmerksam machen und die Beweggründe hinterfragen.
Neid ist ein negativer Charakterzug. Das wird noch schlimmer, wenn man neidisch auf einen kranken Menschen ist, der Spaß am dem bisschen Leben hat, das ihm noch bleibt.
Kann man es doch auch eher so sehen, dass ein kranker Mensch, der sich öffnet, aus seinem Leben als todkranker Mensch berichtet, Menschen Hoffnung gibt, die ihren Lebensmut vielleicht schon verloren haben.

Warum gibt es immer noch Menschen, die das nicht verstehen können?