(Teil 2)

Vollendung in Liebe und die vier Versprechen
“Aufrichtiges positives Denken!” Was soll das heißen?
“Aufrichtig!” Was steckt hinter dem Wort?

Das sind sicherlich Fragen, die dem Leser ins Hirn schießen, wenn die Augen so etwas lesen. Ich möchte jetzt erstmal auf die vier Versprechen kommen, über die ich schon mal geschrieben habe.

Ich hatte also dieses besagte Buch mit dem seltsam klingenden Namen “Vollendung in Liebe” zur Hand, Autor Don Miguel Ruiz. Es war mit einem sehr schön gemalten Herz auf dem Cover geschmückt. Ich dachte erst, es wäre ein SchnulzenKitschLiebesroman, aber aus einem Impuls heraus begann ich es zu lesen und schlagartig änderte sich alles. Heute – über sechs Jahre später – bin ich mit einem Seelenfrieden belohnt, der mich im Grunde ewig glücklich sein lässt, selbst mit Magenkrebs und Chemo.

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Ich saß dann da und las Zeile um Zeile und verstand das Wort LIEBE. Es geht nicht darum, sie im Außen zu suchen. Dort wird sie nie zu finden sein, sie ist in einem selber, im Überfluss und bedingungslos.

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“Hä?” habe ich gedacht, “was ist das denn für ein Bla Bla?”. “Liebe in sich finden” und so. Ich legte den Schmöker weg, gab mich so wieder meinem Selbstmitleid hin. So schmollte ich vor mir hin, bis ich merkte, was die Worte da angerichtet hatten. Ich spürte wie niemals zuvor mein Herz in einer Intensität, wie ich es niemals zuvor gespürt habe. Ich spürte, wie Liebe im Überfluss und ohne Wertung durch mich floss. Das war der schönste Augenblick in meinem Leben und ich las das Buch noch in der selben Nacht bis zum Ende durch. Ich erkannte, die Liebe ist in mir, lernte mich selber zu lieben. Damit meine ich nicht, mein Ego oder meinen Stolz oder gar das Aussehen. Darum geht es nicht. Vielmehr geht es darum, sich selber zu mögen, zu respektieren, sich zu loben, für das Abenteuer Leben einfach dankbar zu sein.

 

Der Feind in unseren Köpfen
Feind im KopfAm Anfang ist es schwer, denn es gibt da einen Feind: den Richter in deinem Kopf. Er ist der, der dich ständig rügt und tadelt. Dass der Richter über dein Leben bestimmt, selbstgerecht, wertend, anmaßend. Er sitzt da oben in deinem Kopf, richtet über dich und andere und wir tun nichts anderes, als ihm den ganzen Tag Gehör zu schenken. Dieser selbstgerechte, richtende und vernichtende Richter denkt nur an sich und seinen Vorteil. Er will dir nichts Gutes, er will nur immerzu Recht bekommen. Bei mir jedenfalls war es so, bis ich erkannte, dass es da noch jemanden gibt, der mit mir sprach. Ganz leise kam es aus meinem Herzen. Die Stimme, die sagte: “Thomas, ich liebe dich trotz alledem. Du bist es wert, so höre auf mich und ich belohne dich mit Seelenfrieden und Liebe.” Ich erkannte, was hinter dem gesprochenen Wort zu verstehen war. “Das, was du sagst, wird so sein.” Ich begann, Schritt für Schritt mich selber zu lieben, zu mögen, mir alles Gute zu tun und zu geben, was mir zusteht. Wir sind alle zum Glücklichsein geboren. Das ist von der Natur so eingerichtet. Denn nur glückliche und gute Menschen tun der Natur gut. Gerade wir Menschen, die alle mit Handys und all dem Technik-Zeugs verseucht sind, haben es halt nie gelehrt bekommen, dass alles in unserer Hand und den Gedanken liegt. Genauso wenig, wie unsere Eltern und deren Eltern und so weiter.

Wie ich den Richter zum Schweigen brachte  Richter
Ich hatte nun ein klares Bild bekommen über das, was mir nicht gut tat. Ich erkannte den Richter, wie er so arrogant da oben saß und es nicht lassen konnte, zu richten und zu werten. Er polterte und tobte, und um so lauter er brüllte und um so zorniger er wurde, um so mehr trotzte ich ihm. Dabei kam mir zugute, dass ich das, was ich nicht mag, noch nie in meinem Leben zugelassen habe. Da ich nun erkannte, wer mich wirklich ausmacht, wollte ich dem kein Gehör mehr schenken. Ich versuchte, sein Gelaber einfach zu ignorieren, lenkte meinen Fokus eben mehr auf diese leise Stimme in mir, die nicht wertete, sondern mir sagte, dass sie mich liebt. Ich begann meinen Fokus immer mehr auf diese Stimme, die aus den Tiefen meines Herzen entspringt, zu lenken. Natürlich ist es nicht einfach, denn der Richter wird immer lauter. Aber du beginnst immer mehr auf dein Herz zu hören. Du beginnst zu erkennen, dass es dir nur Schönes sagt – und noch besser: auch zeigt. Nach vielen Jahren ist die Stimme in meinem Herzen lauter als der Richter. Der meldet sich kaum noch bei mir und wenn doch, dann ist es nur hohles und leeres Gestammel eines gestürzten Besserwissers und Rechthabers. Ich werte niemanden, ich verurteile niemals, ich schenke jedem meine Liebe. Wer es nicht haben will oder annehmen kann, darf ohne Groll seines Weges gehen.

Seit ich jeden Tag von meinem Herzen gesagt bekomme, wie schön und wie einzigartig ich bin, wie sehr alles zusammenhängt und dass alles nur auf Liebe basiert, ist auch eine Kraft und ein grenzenloses Vertrauen in mir gewachsen. Ich lebe und bin gerne. Ich werde geliebt und gebraucht. Alles ist nur, weil ich es so will. Solche Gedanken und Worte beflügeln meinen Geist, ich spüre die Kraft des Lebens und die absolute Wahrheit meines Daseins. Nicht nur meines Daseins, nein auch deines, lieber Leser. Denn auch DU hast ein Recht auf das Glücklichsein. Du musst es eben nur zulassen. Wähle die Liebe und wähle das Gute, dann kommt es auch zu Dir.

Ich könnte mir jetzt sicher sagen: “Ach, alles scheiße! Was habe ich 6 Jahre getan, immer das Beste gegeben und positiv gedacht, achtsam gewesen und so weiter… Was habe ich davon? Magenkrebs!” Genau das ist bei mir eben überhaupt nicht der Fall.

Ich habe nicht einfach so Krebs bekommen. Es war bestimmt vom Universum so geplant, denn das Leben ist immer eine Prüfung. Ich habe immer getönt: “Ach Leute, seid positiv!” Bin ich das denn auch wirklich selber? Bin ich wirklich so, wie ich auch rede? Die Antwort ist ja. Ich bekam die Diagnose Magenkrebs. Bösartiger Befund. Überlebenschance 30%, “sieht alles nicht gut aus!”.

Es kam nicht ein einziger negativer Gedanke in mir auf. Im Gegenteil: ich spürte Liebe, wie sie durch meinen Körper floss wie Blut, wenn man aufgeregt ist. Ich begann sofort, positive Wörter zu finden um dem Krebs “MOIN MOIN” zu sagen – und auch gleich ganz nett: “Hey! Verpiss Dich!”

Ich war von der ersten Minute dieser traurigen Nachricht auf Kampf gegen den ungebetenen Gast eingestellt und trotz einiger Depri-Gedanken während den Chemos gilt das bis heute. “Ich werde einmal Krebs gehabt haben”, so viel ist sicher.

Nun, um all seine alten Gewohnheiten abzulegen, bedarf es natürlich auch etwas an Mut. Und den Richter ruhig zu stellen, ist eine sehr schwere Aufgabe, denn immerhin hat er bisher, seit du denken kannst, über dich bestimmt und gerichtet. Dafür gibt es die vier Versprechen, die Lehre der Tolteken. Ich hatte mich entschlossen, sie mir selbst zu geben und sie brachten mir Liebe, Erfolg und absoluten Seelenfrieden:

1. Sei achtsam und untadelig mit dem Wort
2. Nimm niemals etwas persönlich
3. Ziehe keine voreiligen Schlüsse
4. Tu immer dein Bestes

Denkt mal drüber nach! Ich gehe später mehr darauf ein.

In diesem Sinne wünsche ich Liebe, vor allem Gesundheit und die Kraft, eure Gedanken ins Kraftvolle zu verwandeln.