Lüneburg, Sonntag 17.03.13

Da habe ich nun tatsächlich meine erste Chemo hinter mich gebracht. Das volle Wohlfühlprogramm. Oft war ich schon während der Chemo in der Praxis müde, lag ich schnarchend auf meinem Stuhl. Zu Hause habe ich dann auch überwiegend geschlafen – “laut”, wie Maren meinte. tztztz…

Träum schön...Vom “Schlechtsein” und so wurde ich weitestgehend verschont. Es war ein Auf und Ab: manchmal wurde mir schon übel, aber immer nur ganz kurz. Muskelschmerzen: naja ein klein bisschen hatte ich diese schon, aber es war alles halb so wild. Durch das Schlafen habe ich mich sehr erholt, obwohl ich noch immer müde bin.

Schlafen ist die beste Medizin. Schlafen, Träumen und Zurücklehnen…

Als ich dachte, ich brauche frische Luft, wurde es heftig. Ich gehe zum Spazieren raus und prompt sind mir, trotz Handschuhen, die Finger abgestorben. Auch eine nicht so tolle Nebenwirkung von dem Chemo-Zeugs: extremes Kälteempfinden! Aber nachdem ich dann zu Hause war und mir die Finger an der Wärmflasche wieder hergestellt hatte, ging es mir besser.
Alles in allem war es vom “Leiden danach” her nicht so dramatisch. Im Gegenteil: Mein Krebs hat mächtig einen auf den Sack bekommen. Er weiß jetzt auch, mit wem er sich eingelassen hat, nämlich mit mir und meinem Körper.

Aber dennoch: ‘ne Chemo kann ich nicht unbedingt weiterempfehlen.

Nun sitze ich hier, spüre noch etwas Chemisches in mir. Es fühlt sich an wie nach ‘ner Techno-Party. Wie damals, als ich noch jung und wild war…
Ich bin soweit dankbar, dass ich es gut weggesteckt habe. Dass die Nebenwirkungen nach der ersten Chemo mich kaum gerockt haben. An die zweite mag ich noch nicht denken. Wenn ich aber weiterhin in meinem positiven Flow bleibe, wird auch die zweite mich nicht rocken…