Jeder hat schon mal den einen oder anderen Bericht in der Presse gelesen, in denen Tiere ihre Menschen vorgewarnt haben, Anteilnehmen am Wohl und Wehe ihrer Besitzer. Zum Teil auch über den Tod hinaus wie die Geschichte von Hachiko zeigt.
Es ist zum Teil sehr rührend was sich hier bei uns abspielt
Lilly, ihres Zeichens katzenähnliche Göttin in unserem Haushalt, war früher ausgesetzt gewesen und kam auf Umwegen zu mir. Insbesondere was das Thema Männer betrifft, war sie bislang immer sehr scheu. Aber Thomas hat sie sofort in ihr kleines Katzenherz geschlossen und liebt ihn sehr. Wenn Thomas von einer Chemo nach Hause kommt und viel schläft, ist sie immer an seiner Seite. Schläft auch meistens in Höhe, wo der Krebs sitzt und bewacht den Schlaf von Thomas. Sie duldet es grade so eben, wenn ich mich an ihn kuscheln möchte 😀
Wenn es Thomas mal nicht so toll geht, z.B. weil er Durchfall hat, läuft sie ihm hinterher bzw. zu mir und mauzt ganz laut. Es scheint so, als ob sie mich immer dazu auffordern will irgendetwas zu machen, damit es ihm schnell besser geht.
Wer eine Katze hat, braucht das Alleinsein nicht zu fürchten ( Daniel Defoe )
Nun hatten wir zwei sehr schöne Tage an der See. Als wir gestern Nacht nun wieder nach Hause kamen, wurde meine “Wiederanwesenheit” kaum von ihr kommentiert. Anders ausgedrückt: Sie schaute mich mit nicht einmal mit dem Arsch an. Dafür aber Thomas!!!!! Ihr Thomas war wieder da und es wurde ein “kätzisches Freudenfeuerwerk abgefackelt. 😀
Es wurde geschmust und “erzählt”, d.h. sie mautzte ihn die ganze Zeit liebevoll an, wich ihm nicht von der Seite. Sogar heute nachmittag, als er sein Mittagsschläfchen machte, wurde er von ihr bewacht. Naja, ich hatte in der Zwischenzeit das Glück, dass ich wieder Futter geben durfte und auch das Katzenklo sauber machen durfte 😀

Auch Mäuschen, die grösste Schildkröte von den 6en, reagiert ganz anders als sonst wenn Thomas von der Chemo kommt. Auch sie bewacht ihn und faucht vor sich hin, bis er sich wieder “ausgeschlafen” hat.
So reagieren zwei von unseren Tieren. Ausgerechnet die zwei, die sonst sehr auf mich fixiert sind.
Ich finde das sehr erstaunlich. Gut, sie werden die Chemikalien an\in ihm riechen. Aber sie machen sich augenscheinlich Sorgen um ihm und lehnen ihn wegen dem, für sie wahrnehmbaren und vielleicht auch nicht unbedingt angenehmen Geruch, nicht ein bisschen ab.
Und ich weiss, dass sie ihm auf ihre ganz eigene Art beim Gesundwerden helfen .
Ich möchte mit einem Zitat von Francesco Petrarca schliessen: “Die Menschheit lässt sich grob in zwei Gruppen einteilen: In Katzenliebhaber und in vom Leben Benachteiligte.”